Hallo, Mann!

du rasierst dir täglich dein "bestes Stück"?

Ja - mein Gesicht wird werkstäglich rasiert. Dazu auch die Achseln. Brust und andere Behaarungen nur alle 7-14 Tage.

nur alle 7-14 tage? juckt es dann nicht schrecklich? und die entstehenden stoppeln sind nicht lästig (für dich und sie)?

(ich persönlich vertrete ja die 70er-mentalität :))

o, ich möchte das gar nicht so am geschlecht aufhängen. [im gesamten]

ich denke mir nur ab und an, wo das enden soll. jetzt manchen wiir uns die haare weg, die krummen nasen, die abstehenden ohren und die falten. und morgen? und übermorgen?

ich weiß nicht, ob ich dieser entwicklung im gesamten sonderlich viel abgewinnen kann. der mensch wird immer gekünstelter. die schweißdrüsen spritzt man mit botox etc.

der mensch scheint vor sich selber wegzurennen.

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frauen haben sich ja schon daran gewöhnt. jeden tag ein bisschen rumdoktorn, später dann mal ne busenstraffung etc. aber jetzt schlagt dieser trend halt auch bei den männern ein.

und ich bin wirklich überrascht, dass das so sang- und klaglos vor sich geht, denn bislang galt auch der hängebächigste als sexy.

ist das, was ich schreibe, überhaupt verständlich?

Hallo Zicke, ja ist verständlich :-)

Ok, Du siehst das Rasieren als erste Stufe auf dem Weg, den gesamten Körper umzumodellieren. Ich hab das jetzt wirklich rein aufs Rasieren bezogen.

Was diesen Schönheitschirugiewahn angeht bin ich voll bei Dir. Das finde ich auch arg. Vor allem, wenn das jetzt schon immer jüngere machen. Wenn man sich manche Frauen ansieht: die sehen so künstlich aus, so ohne Mimik, steif, leblos. Ganz schlimm finde ich das. Ich könnte mir denken, daß das vielleicht mit daher rührt, das jene Damen ihr Selbstwertgefühl aus nix als ihrer (vermeintlichen) Schönheit beziehen. Das ist ihr zentrales Element. Weil sie vielleicht nur das Anhängsel eines reichen Knackers sind oder was weiß ich.
Ich kann dafür nur Bedauern empfinden.
Was die Hintergründe bei Männern sind, die sowas machen - ehrlich gesagt: keine Ahnung.

PS Interessante "Unterhaltung" !
VG Alex

das betrifft ja keineswegs mehr nur die "anhängsel" reicher knacker. wobei ich dir zustimme bezüglich des selbstwertgefühls.

das interessante ist aber: früher richteten sich frauen schön her, um männern zu gefallen - um einen heiratskandidaten zu finden. da sie dann in der regel zuhause blieb (für frauen aus der arbeiterinnenklasse gilt das erst ab ca. 1950), verfügte sie über kein eigenes einkommen, war also abhängig vom wohlgefallen des mannes ...

heute aber sind viele frauen berufstätig - und trotzdem wird der körper mehr malträtiert denn je.

und bei männer stelle ich das mittlerweile auch fest. insbesondere bei jüngeren. und es gibt die entsprechenden produkte jetzt ja auch: antifaltencreme für männer etc.
früher galten männer mit nachdenkfalten noch als sexy, zumindest störte es nicht. genauso graues haar.

jetzt macht man das auf jeden fall alles weg, in der hoffnung, schön zu sein - und radiert damit aus, was das individuelle leben an spuren hinterlässt.

alles werden sich ähnlicher. faltenlos etc.

zum rasieren: eine ältere bekannte von mir war anfang der 80er in den usa. dort sah sie zum ersten mal frauen, die sich die beine und achseln rasierten. in europa war das damals noch nicht bekannt. die menschen vögelten trotzdem und grausten sich auch nicht voreinander.

mittlerweile sind unrasierte beine und achseln ein no go.
für frauen. und zunehmend auch für männer.

man hat heute fast schon den eindruck, als wäre die haare etwas unnatürliches.

für mich bleibt übrig die frage (eher philo, und ich bin philo--laie): graust sich der mensch vor seiner eigenen natur?

Zum Thema OP:
Offensichtlich spiegelt das den Druck der Gesellschaft wider. Auch wenn man/frau es so nicht empfindet, richtet man/frau sich doch unbewußt nach dem gängigen Schönheitsideal. Und wenn in gewissen Kreisen (ich kenne das von meinem Umfeld her überhaupt nicht) die OP sozusagen zum guten Ton gehört - tja, dann zieht man/frau eben mit. Bzw. man empfindet sich selber erst dann wieder als schön. Der Druck kann ja auch völlig unbewußt sein, wird er sicher in den meisten Fällen auch sein.

Zum Rasieren:
Da hat sich vielleicht einfach das ästhetische Empfinden gewandelt. Und rein praktisch gesehen empfinde ich rasierte Männer (und Frauen - resp mich selbst) als angenehmer. Optisch sowieso.

Ich selbst habe erst recht spät angefangen mich zu rasieren. Das kam damals durch das Tanzen, ich war schon über 18.
Es gibt ja nachwievor Frauen, die das ablehnen und nicht machen. Die Ex eines Ex von mir zB. war so eine. Und ich kann nur sagen - ich fand das abstoßend. Da wucherten die langen Achselhaare im Sommer unter dem Trägertop hervor - iih bah.

Es mag sein, daß sich der Mensch vor seiner eigenen Natur graust. Ich für mich kann eigentlich nicht sagen, wieso ich das eine als abtoßend und das andere als ästhetisch empfinde. Vielleicht erlerntes Schönheitsideal ? Aber ich kann sagen, daß ich mich nicht rasiere, weil frau das eben so macht, sondern weil ich mich selbst sonst nicht wohl- und atraktiv fühle.

Noch eine Anmerkung: Bei Frauen mag ich die totale Intimrasur nicht, denn das sieht wirklich wie Klein-Mädchen aus. Die Ränder und die Masse stutzen, das finde ich ansprechend.

Rasierte Beine bei Männern finde ich dagegen nicht schön. Die Haare vielleicht mit einem Langhaarschneider etwas zurückstutzen, das ist okay, aber ganz weg - nein. Achseln gerne ganz weg oder wenigstens stutzen. Büsche mag ich beim Mann da ebenfalls nicht. Und untenrum geht für mich nur eines: Totalrasur.