Weil Mann die Erfahrung gemacht hat, dass, bei aller Emanzipation, es am Ende meist doch klischeehaft läuft. Eine selbstwusste Frau, da hat Mann das Gefühl, dass sie entweder beim erstbesten Angebot "drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht was bess'res findet" durchzieht oder dass Mann als Pantoffelheld endet.
Wobei Mann (auch ich) maskulin und selbstbewusst sein verwechselt.
Ja, ich find das aber recht bescheuert. Einerseits jammern Männer über klettenhafte Frauen, die sie in ihrer Freiheit beschneiden. Andererseits wollen sie genau diese Frauen. Ne Frau, die auf easy und locker macht und nicht rumstresst, wirkt dann "maskulin" und "asexuell".
Och, wir haben das gleiche Problem. Ein Kerl, der auf eifersüchtig macht, hat kein Vertrauen, einer, der sagt: "Ich finde, du kannst selbst entscheiden und bin sicher, dass du die richtige Entscheidung triffst, wie sie auch ausfällt" ist zu wachsweich und 'ne Lusche, ein Macho ist zurückgeblieben.
Der Grund ist einfach, dass nicht jeder zu jedem kompatibel werden kann. Wenn man das einsieht, dann verbiegt Mann / Frau sich auch nicht, nur um ein totes Pferd (eine lauwarme Beziehung) zu reiten.
Eine Beziehung, die darauf basiert, dass die Partner wirtschaftlich wie sozial einfach nicht mehr ohne einander auskommen, aber auch nicht wirklich mehr hinterfragen, was sie eigentlich noch verbindet.
Tun sie das ? Kann ich nicht bestätigen. Zumindest nicht die Spezies Mann, mit der ich bisher zu tun hatte. Kommt vielleicht aufs Niveau und das Umfeld an.
Männer, die damit nicht klarkommen, das eine Frau nicht bloß ein Anhängsel ist, haben IMHO ein Selbstwertproblem. Oder sind noch so erzogen. Was weiß ich, jedenfalls wäre sowas für mich indiskutabel.
Umfeld, das stimmt. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich in letzter Zeit ein Backlash bemerkbar macht. Aber das ist natürlich auch vom Milieu abhängig.
Backlash - mag sein, kann ich nicht wirklich beurteilen. Vielleicht wissen manche Männer gar nicht mehr, welche Rolle von ihnen erwartet wird, und ziehen sich dann auf traditionelles zurück.
Allerdings glaube ich ehrlich gesagt, daß die Männer, bei denen es "klassisch" zugehen muß, eher unreflektiert sind und sich einfach überhaupt keinen Kopf um sowas machen. Die verhalten sich, wie ihre Eltern es ihnen vorgelebt haben und werden es an ihre Kinder so weitergeben.
Vielleicht wissen manche Männer gar nicht mehr, welche Rolle von ihnen erwartet wird, und ziehen sich dann auf traditionelles zurück.
hm. das klingt für mich fast wie eine entschuldigung. und das würde ich zurückweisen wollen. denn männer können sehr leicht in erfahrung bringen, was von ihnen erwartet wird.
hier geht es meiner meinung nach nicht um nicht-wissen, sondern im gegenteil um wissen - und damit im zusammenhang stehend um die verteidigung von macht.
aber das ist meine meinung. ich werde mich da mal erkundigen :)
Ich meinte das weniger ganz konkret, sondern mehr übergeordnet. In speziellen Fällen ist das mit der Frau abzusprechen, aber so das prinzipielle Rollenverhalten kann man ja nicht mit jemandem anderen abklären. Man hält gewisse Ansichten für richtig oder für falsch. Und wenn mann lauter unterschiedliches liest/hört - sei sensibel, sei doch auch bißchen Macho, sei dies, sei jenes - mh, was nun ? An was kann er sich orientieren ?
Klar geht es Männern, die eine traditionelle Lebensweise bevorzugen, um die Macht. Sie haben das Sagen. Sie sind der Herr im Haus.
Aber wieso ? Woher kommt das ? Was ist der Hintergrund ?
Ich denke - kein reflektierter. Die kennen das nicht anders. Sie brauchen das für ihr Selbstwertgefühl. Sie definieren sich als Mann darüber.
Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich machen kann.
Für mich ist es ein Unterschied, ob ich mich auf eine Weise verhalte, weil ich es nicht anders kenne und ich auch kein Interesse an einer Horizonterweiterung habe, oder ob ich mich ganz bewußt und absichtlich verhalte, als bewußte Entscheidung für etwas und gegen etwas anderes.
Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, das ein intelligenter, selbstreflektierter Mann, der also eine bewußte Entscheidung treffen kann, sich für eine Rollenverteilung - ich Herr, Du nur Frau - entscheidet. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen.
Bin ich zu naiv ?
@creature: ja, das stimme ich dir zu. allerdings fallen nicht wenige dieser frauen irgendwann selber aufs maul. zumindest, wenn sie sich "aushalten" ließen. denn bei ner scheidung schaut's schlecht aus (wenn allfällige kinder schon erwachsen sind + kein verschulden des gatten vorliegt) - dann bezieht so mache frau plötzlich notstandshilfe.
von daher sollte man jeder frau etwas aktivität wünschen, zB in form ökonomischer unabhängigkeit durch arbeit.
@alex_blue: Die kennen das nicht anders. Sie brauchen das für ihr Selbstwertgefühl. Sie definieren sich als Mann darüber.
ja und genau das ist ja das erstaunliche! viele männer haben es leider noch nicht geschafft, ein positives männerbild zu finden, das nicht auf der abwertung von frauen beruht.
Fürchten ist vielleicht nicht ganz richtig. Ich könnte mir eher vorstellen, dass Männer davon ausgehen, dass diese Frauen alles haben was sie benötigen.
Wobei Mann (auch ich) maskulin und selbstbewusst sein verwechselt.
Der Grund ist einfach, dass nicht jeder zu jedem kompatibel werden kann. Wenn man das einsieht, dann verbiegt Mann / Frau sich auch nicht, nur um ein totes Pferd (eine lauwarme Beziehung) zu reiten.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam!